Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Der Goldsucher

Joseph Bourggraff wurde am 15. November 1865 als Sohn von Catherina Bourggraff, welche eine Tochter von Franz Bourggraff ist, in Beesslek geboren. Im Nationalarchiv gibt es eine Geburtsurkunde, nach der Catharina Bourggraff einen unehelichen Sohn gebar, der den Namen Joseph erhielt. Die Mutter starb kurz darauf. So blieb der Junge bei den Großeltern, bis er 1888 nach Amerika emigrierte. In meiner Jugend fand ich (Arno) einen Brief, den ein Bourggraff aus Amerika geschrieben hatte. Er schrieb, dass er und ein Freund, der auch aus Beesslek stammte, zusammen für circa 6000 Dollar Gold gefunden hätten. Sein Gold wurde ihm jedoch gestohlen. Dieser Brief ist leider verloren gegangen, er war sicher von Joseph. Auch fand ich auf einer amerikanischen Webseite (Luxemburg´s Goldseekers) einen Bericht von Fausto Gardini, in dem die Rede ist von zwei Goldsuchern aus Bellain, Burgrave und Kesch. Nach einer Quelle aus dem Nationalarchiv emigrierte Joseph Bourggraff im März 1888 nach Amerika. Auch in der „Luxemburger Gazette“, einer deutsch-sprachigen Zeitung für die Luxemburger in der neuen Welt, ist in der Ausgabe vom 18. März 1888 vermerkt, dass Joseph Bourggraff, 22 Jahre, sowie Nicolas Bourggraf, 25 Jahre, und Johann-Michel Reuland, 24 Jahre alt, nach Rose Creek, Minnesota, in Amerika ausgewandert waren. Johann-Michel Reuland war jener junge Mann, der in der neuen Welt sein Glück machte und Josephs Kusine Elise heiratete. Er wurde später bekannt unter dem Namen „Gallee“, worüber an anderer Stelle berichtet wird. Laut einer Volkszählung vom Dezember 1895 wurde ein gewisser Joseph Burggraff vor 1870 geboren und war seit ungefähr vier Jahren in Amerika. Dieser Joseph wurde bei der Zählung 1895 als ein Neffe des Familien-vorstands Bourggraff genannt. Der Familienvorstand war Michel Bourggraff. Dies sind einige Hinweise über den jungen Abenteurer Joseph, der sein Glück in Amerika suchte. Wo und wann er gestorben ist und ob er Nachkommen hatte, hat sich inzwischen geklärt! Wer der Dritte im Bunde, Nicolas Bourggraf, war, konnte ich leider nicht feststellen. Möglicherweise war es ein entfernter Verwandter aus der Familie von Johann-Peter Burgraff. Durch diese Nachforschungen fand ich heraus, dass es sich bei dem Goldgräber und Briefschreiber aus Amerika tatsächlich um Joseph Bourggraff handelte, der 1888 nach Minnesota ausgewandert war und dessen Spur sich verloren hatte. Er war ein Vetter meines Großvaters Joseph Bourggraff. 2011 fand ich endlich nach fast 50 Jahren die Nachkommen des Goldgräbers Joseph Bourggraff. Schon 2010 fand ich auf einer amerikanischen Webseite einen Stammbaum mit den Namen John Bourggraf und Ehefrau Marie Anne Josephina Jacquemain aus Helzingen. So hatte ich die erste Spur der Auswanderer aus der Bourggraff-Familie. Dieser John (Jean) war ein Nachfahre von Mathias Bourggraff, welcher nach Helzingen geheiratet hatte und dann in die neue Welt auswanderte. Nach weiterem Suchen fand ich über Facebook die Nachfahren von John Bourggraf. Dabei half mir besonders Lynda Burggraff Bokker aus Süddakota. Nach vielen Mails und Telefonaten sandte sie mir einen kompletten Stammbaum mit den Namen der Nachfahren von John Bourggraf. Auch begab sie sich zum Immigrationszentrum in Minnesota (Mower Country Historical Society Austin). Dort suchte man nun nach Joseph Bourggraff. Mit den Angaben, welche ich im Nationalarchiv über ihn gefunden hatte, führte die Spur nach Ohio. Joseph Bourgraf (also verkürzter Name) wurde am 18. Oktober 1893 Amerikaner und heiratete im Juni 1896 Anna Reichwein. Joseph kam 1902 noch einmal nach Oberbesslingen, wo er seine Familie besuchte. Zwei Ansichtskarten von Luxemburg, die in Troisvierges bei Oberbesslingen abgestempelt sind und die er nach Hause schickte, belegen dies. Ein Totengedenkzettel, den Gary Bourgraf (ein Nachfahre von Joseph) mir aus Ohio schickte, beseitigte meine letzen Zweifel. Ich staunte nicht schlecht, als ich aus Amerika einen Totengedenkzettel meines Urgroßvaters Michel Bourggraff erhielt. Er war der Onkel von Joseph Bourgraf, dem man diesen Zettel wohl beim Tod seines Onkels nach Amerika schickte.

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