Der Biogarten

Verfasst von Arno Bourggraff. Veröffentlicht in Pflanzendoktor

Biologisch natürlich gärtnern

Sie möchten Ihren Garten so natürlich wie möglich gestalten und eine Ernte einbringen, die nicht chemisch belastet ist?

Dann ist der biologische Gartenbau für Sie das Richtige.

Sie tun damit sich und der Umwelt etwas Gutes und Sie können den Unterschied schmecken.

Wie gehe ich nun vor?

Vielleicht fangen Sie am Besten mit der Umstellung im Herbst an.

Nach dem alle Beete abgeerntet sind, wird alles Grünzeug, alle Abfälle etwas kleingeschnitten auf den Boden verteilt. Darauf kommt eine Schicht Stroh oder Heu. Die Mulchschicht sollte etwa 10 cm hoch sein. So geht der Garten gut geschützt in den Winter.

Ein so gemulchter Boden ist im Frühling schon ziemlich locker. Deshalb wird der Boden nicht umgegraben oder gefräst, sondern nur mit der Grabgabel (oder dem Sauzahn) aufgelockert. Dazu wird die Grabgabel in den Boden eingeführt und dort nur nach vorne und nach hinten bewegt um so den Boden zu lockern. So bleiben die Kleinstlebewesen, die den Boden beleben in der oberen Schicht erhalten.

Dann wird der Boden mit Nährstoffen versorgt, z.B. mit Kompost (3 Liter pro Qm) oder Hornspänen, die leicht eingearbeitet werden.

Auf den so vorbereiteten Boden können Sie nun säen. Im biologischen Gartenbau wird beim Säen und Pflanzen auf die Mischkultur geachtet.

Manche Gemüsearten können sich gegenseitig nicht ausstehen und gedeihen nicht, wenn sie nicht den richtigen Nachbar haben. Stehen sie jedoch bei einem guten Nachbarn, so fördert das ihr Wachstum und sie sind vor verschiedenen Krankheiten und Schädlingen besser geschützt.

Einige Beispiele für günstige Nachbarschaft: Möhren mit Zwiebeln oder mit Lauch, Tomaten mit Kohl, Buschbohnen mit Kohl, Erbsen mit Gurken, Spinat mit Kartoffeln,…

Ungünstige Nachbarschaft: Bohnen mit Erbsen, Bohnen mit Zwiebeln, Kohl mit Zwiebeln, Tomaten mit Kartoffel, Tomaten mit Erbsen,…

Sobald die Saat aufgeht, wird zwischen den Reihen wieder gemulcht. Durch das Mulchen wird Unkraut unterdrückt, der Boden bleibt locker und feucht und durch die Mulchdecke werden Nährstoffe an den Boden abgegeben.

Vor dem ersten Mulchen lockern wir noch einmal den Boden und decken ihn mit dem Mulch etwa 2 bis 3 cm hoch ab.

Als Mulchmaterial eignen sich Rasenschnitt, Küchenabfälle, Unkraut (ohne Samen!), Heu, …

In einem gut gepflegten biologischen Garten entsteht ein natürliches Gleichgewicht, welches die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützt. Sollte es doch zu einem Befall kommen, bekämpfen wir diesen durch natürliche Mittel, z.B. selbsthergestellte Brennesselbrühe gegen Schädlinge oder Schachtelhalmbrühe gegen Krankheiten. Es gibt auch verschiedene biologische Produkte im Handel, z.B. von Neudorff, Oskorna, Neem,…

Falls es notwendig ist, können Sie im Sommer den Pflanzen Nährstoffe zuführen durch Brennesseljauche (verdünnt), Algenprodukte, Steinmehl, …

Es ist von Vorteil, sich ein gutes Buch zu diesem Thema zu kaufen, z.B. : „Biologischer Pflanzenschutz“ von Marie-Luise Kreuter, BLV Verlagsgesellschaft oder „Das große Biogartenhandbuch“ von Claudia und Reinold Fischer, Südwestverlag.

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