Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Pflanzendoktor

Der Obstbaumkurs

Für uns gibt es in den Streuobstwiesen hauptsächlich Hochstammbäume und Mittelstammbäume. Am ältesten werden Hochstammbäume, da sie weit mehr und größere Äste entwickeln.

Buschbäume haben eine Lebensdauer in der sie gut tragen von ungefähr 20 Jahren. Mittelstamm 30 bis 40 Jahre und Hochstamm 50 und mehr.

Der normale Obstbaumschnitt wird meist im Winter vorgenommen. Ganz davon ausgenommen sind Kirschbäume und Pfirsichbäume. Bei ihnen kann das Abschneiden dicker Äste zu Frostschäden führen. Also diese nach der Ernte im Sommer schneiden.

Die Steinobstbäume, wie Pflaumen, Mirabellen, Zwetschgen sind auch empfindlicher bei Winterschnitt. Bis jetzt habe ich jedoch keine starken Schäden beim Winterschnitt bei diesen Bäumen festgestellt.

Einige Worte zum Pflanzen der Jungbäume:

Das Loch soll doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Unten soll der Boden locker sein, etwas Hornmehl beigeben, ein bis zwei Handvoll. Mit guter Erde den Wurzelballen umgeben und mit viel Wasser einschwemmen.

Der Baum soll mit 3 oder 4 Pfählen gehalten sein, die man mit Querhölzer verbindet. Den Stamm mit einem Hanfseil oder ähnlichem Seil, kein Plastik und Draht an den Pfählen festmachen. Immer mal sehen ob das Seil noch straff ist und es nicht in den Stamm hineinwächst. Wenn Tiere auf der Wiese sind, das Ganze mit Maschendraht schützen.

Wenn die Seitentriebe zu lang sind diese nur wenig kürzen. Aufgepasst, wenn man stark zurückschneidet wächst der Ast das nächste Jahr länger.

Der Pflanzendoktor Arno Bourggraff mit rotem Ausziehstab

Normalerweise lässt man am Jungbaum nur 4 bis 5 Äste. Davon soll der Mittlere gerade in die Höhe gehen als Stammverlängerer. Bei Halbstamm oder Buschbaum, gehen alle Äste seitlich, es sei denn der Stamm ist noch zu kurz.

Diese Seitenäste sollen schräg nach oben stehen, nicht waagerecht und nicht senkrecht.

Bei Zwetschgen sieht man oft, dass die Äste alle gegen Himmel zeigen. Also die Äste schräg stellen, in dem man Querhölzer dazwischen klemmt oder Gewichte an den Enden der Äste hängt. Man kann sie auch mit einem Seil festbinden, dass sie schräg wachsen.

Es geht auch gut, wenn man den Trieb der nach oben geht an einer Stelle abschneidet wo ein Ast nach außen zeigt, also an dieser Gablung abschneidet.

Nun müssen wir aufpassen, dass im folgenden Jahr die Triebe richtig wachsen.

Es muss zuerst ein Gerüst entstehen, also 4 bis 5 Äste die schräg nach oben wachsen.

Wenn der Baum das erste oder zweite Jahr zu viel trägt, werden die Äste durch das Gewicht der Früchte nach unten gezogen und stehen waagerecht, oft bei jungen Birnbäumen zu sehen. Diese Äste hören dann auf dick zu werden und werden nur länger. Sie sind in ihrer Jugend schon Fruchtäste geworden. Der Baum wird einige Jahre tragen und dann verkümmern. Also gut aufpassen, dass die Trageäste nicht nach unten gebeugt sind. Sollte das mal bei einem Ast geschehen, kann man noch korrigieren in dem man am Scheitelpunkt, d.h an der Stelle wo der Ast anfängt sich nach unten zu krümmen, abschneidet und den neuen Trieb welcher an dieser Stelle nach oben zeigt stehen lässt und somit der Trageast weiter wachsen kann. Seitenäste/Trageäste die zu lang werden darf man niemals einfach in der Mitte abschneiden. Sonst schießen dort 5-6 neue Äste aus. Wenn abschneiden, dann nur an der Stelle wo ein neuer Trieb nach oben zeigt. Sowieso immer an der Gablung schneiden und keine Stümpfe stehen lassen.

Wenn wir Bäume haben die noch nie oder falsch geschnitten wurden, gibt es folgende Regeln:

Die Äste die unter und die oben auf den Trageästen wachsen, werden abgeschnitten. Wenn der mittlere Leitast zu hoch wird, kann man dort wo eine Gablung ist, abschneiden, so dass der Ast seitlich nach oben, weiterwachsen kann.

Auch die Äste die nachträglich an der Verzweigung über dem Stamm raus gewachsen sind, werden abgeschnitten.

Wenn der Baum schon älter ist, und die unteren Äste zu weit nach unten hängen, kann man sie wo an einer Gablung ein Ast nach oben zeigt, den alten Ast abschneiden. Aber nur wenn dieser Ast nicht kürzer ist als der Trageast darüber. Sonst kommt die Sonne nicht mehr dran und der Ast verkümmert. Dann immer noch besser den ganzen Ast beim Stamm abschneiden.

 Nun sind nicht alle Äste, die sich an den Hauptästen befinden, abzuschneiden. Erstens mal können sich an den Hauptästen neue Hauptäste entwickeln, wenn der Baum groß genug ist und Platz für einen weiteren Haupt Ast da ist. Auch wachsen seitlich der Trageäste kurze Äste, die man auch Sprossen nennt und an denen Früchte wachsen. Diese Äste sind dünn und nicht ganz glatt. Meistens entstehen die schlechten Seitenäste, wenn man an einem Leitast stark zurück schneidet. Oder einen dicken Ast abschneidet. Dort wachsen zuerst die sogenannten Wassertriebe, welche sich nach einigen Jahren zu starken Konkurenz- Trieben der alten Hauptäste entwickeln. Also diese Wasserschösse am besten sofort abreißen. Wenn sie schon zu dick zum Reißen sind, sie am Ast abschneiden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht nötig ist die Schnittstellen mit Baumpaste zu behandeln.

Apfel und Birnbäume müssen regelmäßig beschnitten werden. Beim Kernobst ist das nicht der Fall. Wenn dort der Erziehungsschnitt vollendet ist, nach 3 bis 5 Jahren, braucht es keinen Erhaltungsschnitt. Nur die querwachsenden Äste sind zu entfernen.

Es gibt auch noch eine Totalverjüngung die man an alten aber noch gesunden Bäumen machen kann. Wenn jemand solche Bäume hat und er dies tun möchte, so bin ich gerne bereit ihn dabei zu beraten.

Wer Apfelbäume pflanzt, sollte schon vorher immer die Befruchtung der Blüten im Auge behalten.

Die meisten Apfelsorten sind selbststeril, das heißt, die Befruchtung bleibt ohne Blütenstaub von einer anderen Sorte aus - Äpfel gehören zu den Fremdbestäubern.

Trotzdem sind die meisten Apfelsorten aber gute Pollenspender. Das sind die diploiden Sorten, also die mit einem doppelten Chromosomensatz (2 x 17 = 34). Für die (gegenseitige) Befruchtung der diploiden Sorten benötigt man eine weitere/andere, ebenfalls diploide Sorte.

Nur die triploiden Sorten, also die mit dreifachem Chromosomensatz (3 x 17= 51), eignen sich nicht als Befruchtersorte.

Für eine triploide Sorte, benötigt man darum automatisch zwei (!) diploide Pollenspender. Einen für die triploide Sorte und je einen für die gegenseitige Befruchtung der beiden diploiden Sorten.

Die Annahme, Äpfel mit wenigen bis keinen oder unfruchtbaren Kernen müssten triploid sein, ist aber ein Trugschluss, denn es gibt auch parthenokarpe Sorten, d.h. diese Bäume bilden Apfelfrüchte ganz ohne Befruchtung aus. Das gibt es, wie könnte es anders sein, in diploid und triploid.

Schwierig wird es zusätzlich dadurch, dass nicht alle diploiden Sorten untereinander befruchtend sind. Und es gibt auch diploide Sorten mit schlechter Pollengüte, die sich nicht zur Befruchtung bestimmter anderer Sorten eignen.

Wer Apfelbäume pflanzt, sollte schon vorher immer die Befruchtung der Blüten im Auge behalten.

Die meisten Apfelsorten sind selbststeril, das heißt, die Befruchtung bleibt ohne Blütenstaub von einer anderen Sorte aus - Äpfel gehören zu den Fremdbestäubern.

Trotzdem sind die meisten Apfelsorten aber gute Pollenspender. Das sind die diploiden Sorten, also die mit einem doppelten Chromosomensatz (2 x 17 = 34). Für die (gegenseitige) Befruchtung der diploiden Sorten benötigt man eine weitere/andere, ebenfalls diploide Sorte.

Nur die triploiden Sorten, also die mit dreifachem Chromosomensatz (3 x 17= 51), eignen sich nicht als Befruchtersorte.

Für eine triploide Sorte, benötigt man darum automatisch zwei diploide Pollenspender. Einen für die triploide Sorte und je einen für die gegenseitige Befruchtung der beiden diploiden Sorten.

Die Annahme, Äpfel mit wenigen bis keinen oder unfruchtbaren Kernen müssten triploid sein, ist aber ein Trugschluss, denn es gibt auch parthenokarpe Sorten, d.h. diese Bäume bilden Apfelfrüchte ganz ohne Befruchtung aus. Das gibt es, wie könnte es anders sein, in diploid und triploid.

Schwierig wird es zusätzlich dadurch, dass nicht alle diploiden Sorten untereinander befruchtend sind. Und es gibt auch diploide Sorten mit schlechter Pollengüte, die sich nicht zur Befruchtung bestimmter anderer Sorten eignen.

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Der Biogarten

Biologisch natürlich gärtnern

Sie möchten Ihren Garten so natürlich wie möglich gestalten und eine Ernte einbringen, die nicht chemisch belastet ist?

Dann ist der biologische Gartenbau für Sie das Richtige.

Sie tun damit sich und der Umwelt etwas Gutes und Sie können den Unterschied schmecken.

Wie gehe ich nun vor?

Vielleicht fangen Sie am Besten mit der Umstellung im Herbst an.

Nach dem alle Beete abgeerntet sind, wird alles Grünzeug, alle Abfälle etwas kleingeschnitten auf den Boden verteilt. Darauf kommt eine Schicht Stroh oder Heu. Die Mulchschicht sollte etwa 10 cm hoch sein. So geht der Garten gut geschützt in den Winter.

Ein so gemulchter Boden ist im Frühling schon ziemlich locker. Deshalb wird der Boden nicht umgegraben oder gefräst, sondern nur mit der Grabgabel (oder dem Sauzahn) aufgelockert. Dazu wird die Grabgabel in den Boden eingeführt und dort nur nach vorne und nach hinten bewegt um so den Boden zu lockern. So bleiben die Kleinstlebewesen, die den Boden beleben in der oberen Schicht erhalten.

Dann wird der Boden mit Nährstoffen versorgt, z.B. mit Kompost (3 Liter pro Qm) oder Hornspänen, die leicht eingearbeitet werden.

Auf den so vorbereiteten Boden können Sie nun säen. Im biologischen Gartenbau wird beim Säen und Pflanzen auf die Mischkultur geachtet.

Manche Gemüsearten können sich gegenseitig nicht ausstehen und gedeihen nicht, wenn sie nicht den richtigen Nachbar haben. Stehen sie jedoch bei einem guten Nachbarn, so fördert das ihr Wachstum und sie sind vor verschiedenen Krankheiten und Schädlingen besser geschützt.

Einige Beispiele für günstige Nachbarschaft: Möhren mit Zwiebeln oder mit Lauch, Tomaten mit Kohl, Buschbohnen mit Kohl, Erbsen mit Gurken, Spinat mit Kartoffeln,…

Ungünstige Nachbarschaft: Bohnen mit Erbsen, Bohnen mit Zwiebeln, Kohl mit Zwiebeln, Tomaten mit Kartoffel, Tomaten mit Erbsen,…

Sobald die Saat aufgeht, wird zwischen den Reihen wieder gemulcht. Durch das Mulchen wird Unkraut unterdrückt, der Boden bleibt locker und feucht und durch die Mulchdecke werden Nährstoffe an den Boden abgegeben.

Vor dem ersten Mulchen lockern wir noch einmal den Boden und decken ihn mit dem Mulch etwa 2 bis 3 cm hoch ab.

Als Mulchmaterial eignen sich Rasenschnitt, Küchenabfälle, Unkraut (ohne Samen!), Heu, …

In einem gut gepflegten biologischen Garten entsteht ein natürliches Gleichgewicht, welches die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützt. Sollte es doch zu einem Befall kommen, bekämpfen wir diesen durch natürliche Mittel, z.B. selbsthergestellte Brennesselbrühe gegen Schädlinge oder Schachtelhalmbrühe gegen Krankheiten. Es gibt auch verschiedene biologische Produkte im Handel, z.B. von Neudorff, Oskorna, Neem,…

Falls es notwendig ist, können Sie im Sommer den Pflanzen Nährstoffe zuführen durch Brennesseljauche (verdünnt), Algenprodukte, Steinmehl, …

Es ist von Vorteil, sich ein gutes Buch zu diesem Thema zu kaufen, z.B. : „Biologischer Pflanzenschutz“ von Marie-Luise Kreuter, BLV Verlagsgesellschaft oder „Das große Biogartenhandbuch“ von Claudia und Reinold Fischer, Südwestverlag.

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Hecken und Sträucher

Das Pflanzen von Sträuchern

Sträucher sollten in keinem Ziergarten fehlen. Durch ihre Vielfalt beleben sie unseren Garten. Gleichzeitig vermitteln sie Ruhe und Geborgenheit.

So kann man z.B. eine Sitzecke durch verschiedene Sträucher und Hecken zu einem „Grünen Zimmer“ gestalten. Sie geben uns Sicht- und Windschutz und begrenzen unseren Garten oder einzelne Teile davon.

Es gibt eine sehr große Menge verschiedener Sträucher.

Sträucher kann man in 3 Arten unterteilen:

-         Laub abwerfende, d.h. winterkahle Sträucher

-         Immergrüne Sträucher

-         Strauchartige Nadelgehölze, auch Koniferen genannt.

Bei der Auswahl der Pflanzen sind folgende Punkte zu beachten:

  1. die Blütezeit der Pflanzen:
  2. die Wachstumsgröße:
  3. Die Auswahl der verschiedenen Hölzer:

Wenn wir Sträucher mit unterschiedlicher Blütezeit pflanzen, können wir uns vom Frühling bis zum Herbst immer wieder an einer neuen Blütenpracht erfreuen.

Bei der Planung und beim Einpflanzen sind Höhe und Umfang der ausgewachsenen Sträucher zu berücksichtigen, damit wir nicht in einigen Jahren gezwungen sind, zu groß und üppig gewordene Pflanzen zu entfernen. Größere Pflanzen sollten wenn möglich im Hintergrund unseres Heimgartens gepflanzt werden, um zu vermeiden, daß sie uns später die Sicht auf kleinere Pflanzen oder Sitzecken versperren.

Laubabwerfende Pflanzen zeichnen sich oft durch eine besonders schöne Blüte aus. Im Herbst erfreuen sie vielfach durch ihre bunten Blätter und einige auch durch ihren Beerenschmuck. Sie lassen sich auch bunt gemischt als Hecke verwenden, die dann ein natürliches Aussehen erhält. In diesem Fall müssen wir Sträucher pflanzen, die in etwa dieselbe Höhe erreichen. In diese Kategorie fällt auch die Naturhecke aus einheimischen Gehölzen, z.B. Weißdorn, Haselnuß, Hollunder, usw. Die Vögel und Bienen werden es uns danken.

Immergrüne sind im Winter ein Zeichen von bleibendem Leben, man denke nur an den beliebten Buchsbaum oder an den Rhododendron. Manche haben ein ganz besonderes Aussehen und brauchen einen besonderen Platz als Einzel- oder Solitärstrauch.

Nadelhölzer behalten meistens ihre Nadeln (außer Lärchen). Man sollte sie einzeln pflanzen, wobei man nicht vergessen sollte, daß Nadelgehölze sich oft stark ausbreiten.

Einzelne lassen sich auch als Hecke verwenden (z.B. Thuja). Allerdings hat diese Hecke dann eine eher starre Form. Es wird allgemein abgeraten Tannen oder Fichten als Hecke zu verwenden, da sie sehr zum Verkahlen neigen.

Das Pflanzen und Düngen der Sträucher:

Alle Gehölze können in der Ruhezeit der Pflanzen, also von Oktober bis März/April gepflanzt werden, Pflanzen mit festem Erdballen bis Mai, Containerpflanzen sogar im Sommer. Das Pflanzloch sollte die doppelte Größe des Wurzelballens haben. Der Boden des Pflanzlochs sollte mit Pflanzerde ausgelegt sein. Bei schlechter Boden-beschaffenheit kann man auch Kompost mit der Erde vermischen. Bei Azaleen und Rhododendren muß das Planzloch größer sein und mit Torf gefüllt werden. Der Pflanzballen wird dann mit Pflanzerde voll bedeckt, wobei alle Lücken zwischen den Wurzeln gut mit Erde gefüllt werden. Dies erreicht man am besten durch vorsichtiges Wässern. Die Schutzumhüllung aus natürlicher Jute oder Papier kann unbesorgt mit in den Boden kommen, Kunststoffumhüllungen sind jedoch abzunehmen. Gut mit Erde auffüllen, noch einmal wässern und die Erde fest treten. Jetzt sollten die Pflanzen etwas höher stehen als vorher in der Baumschule. Es ist vorteilhaft die Erde rund um den Stamm mit Laub, Grasschnitt oder ähnlichem Material zu mulchen. Die Mulchschicht schützt vor Unkraut und allzu schnellem Austrocknen der Erde.

Bei der Einpflanzung im Frühling müssen die Sträucher mehrmals gewässert und gegen Lufttrockenheit öfters mit Wasser abgespritzt werden. Pflanzen mit Erdballen müssen vorher gut eingewässert werden. Außerdem kann man im Frühling eine Dosis organischen Dünger dazugeben, eine zweite Dosis sollte dann im Spätsommer gegeben werden. Nun sollte man jährlich einmal im Frühjahr und im Spätsommer düngen. Im Spätsommer am besten einen Dünger ohne Stickstoff oder Kompost verabreichen.

Die Pflege und der Schnitt der Sträucher:

           

Bei allen natürlich wachsenden Sträuchern ist das Entfernen der Blütenrückstände nach dem Verblühen sehr wichtig. Dies fördert die Bildung der Blüten fürs nächste Jahr. Ansonsten genügt es bei Bedarf gelegentlich auszulichten oder zu kürzen. Auch Wurzelschößlinge die sich am Fuß der Pflanze bilden, sind dabei zu entfernen. Dies sind Triebe die aus der Wurzel des Strauchs herauswachsen. Veraltete Sträucher, wie z.B. Flieder kann man durch einen Radikalschnitt (d.h. alle Triebe auf die Hälfte oder sogar auf ein Drittel ihrer Höhe zurückschneiden) verjüngen.

Formhecken müssen jährlich geschnitten werden. Dabei sollte man darauf achten, daß sie unten etwas breiter bleibt als oben, d.h. sie wird in Pyramiden-, Tunnel- oder Trapezform geschnitten. Dies ist wichtig um dem Verkahlen im unteren Bereich vorzubeugen.

Nähere Informationen finden Sie in der Fachliteratur und im Internet. Der Pflanzendoktor steht Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung und wünscht Ihnen erholsame Gartenarbeit und viel Freude und Erfolg mit Ihren Pflanzen.

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Rasen einsäen

Kleine Fibel über Rasensamen und Rasendünger.

Neueinsaat eines Rasens:

Dazu einige Fragen:

             Wie ist die Bodenbeschaffenheit ihrer Parzelle?

-Tiefgründig, humusreich, gute Muttererde, eventuell ehemaliger Garten ohne Vegetation

-stark verunkrautet (Brennesseln, Gestrüpp)

 -alte Wiese.

            Oder ihr Boden ist stark lehmhaltig, hart, keine Muttererde, aber ohne Vegetation

idem, aber verunkrautet, eventuell mit Gestrüpp.

Nachdem Sie den Zustand ihrer Parzelle kennen, gehen Sie wie folgt vor:

Bei einer verunkrauteten Parzelle oder alten Wiese spritzen Sie das Unkraut, bzw. den alten Rasen mit einem schnell wirkenden Unkrautvertilger wie Roundup, Keeper oder einem ähnlichem Produkt mit dem Wirkstoff „Glyphosate“ ab.

Bei schwierigen Unkräutern und Holzgewächsen, Brennesseln, Bromm-beerhecken und ähnlichen Gewächsen gebrauchen Sie ein dafür geeignetes Vernichtungsmittel. Diese Produkte brauchen für eine gute Wirkung eine Außentemperatur von circa 15 Grad.

Nach 14 Tagen kann der Boden bearbeitet werden.

Nach dem Umgraben/Fräsen:

             Jetzt müssen Sie den Boden mit einem guten Dünger anreichern :

            Dazu eine kleine Info über die verschiedenen Düngerformen:

Ein ausgeglichener Dünger ist aus verschiedenen Komponenten zusammen-gesetzt: N-P-K

N = Stickstoff, P2O5 = Phosphor, K2O = Kalium, und oft auch MgO für Magnesium.

Bei Rasendünger liegt der N (Stickstoffgehalt) höher als die andern Komponenten.

Bei mineralischem Langzeitdünger besteht der Stickstoffgehalt in mehreren Formen und wird nur nach und nach über 90 bis 120 Tage von der Pflanze aufgenommen. Der Stickstoff bewirkt ein schnelles Wachstum der Pflanze.

Achtung: Stickstoff sollte nicht (während einer Wachstumsperiode) allein ausgestreut werden; Stickstoff allein laugt den Boden aus. Deshalb sollte der Dünger einen ausgeglichenen NPK-Wert haben.

Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn nach einer Bodenuntersuchung fest-gestellt wurde, daß die Parzelle unausgegliche NPK-Werte hat. In diesem Falle empfiehlt es sich, einzelne Dünger auszustreuen.

Bei Stickstoffmangel (N):         Kalkamonsalpeter (mineralisch) Kalkstickstoff (mineralisch), Hornspähne (organisch).

Bei Phosphatmangel: (P) Superphosphat, Thomasmehl (mineralisch)

Bei Kaliummangel:(K)   Kalimagnesia, Patentkali (mineralisch)

P+K wird auch unter der Form Thomaskali angeboten.

Welche Dünger jetzt auf welchem Boden ausstreuen?

         Bei lehmhaltigen Böden ohne Humus:

        Torf und Humus (Kompost) einarbeiten.

         Organische Dünger in höheren Dosen einarbeiten.

        Bei diesen Böden empfiehlt es sich außerdem, die Parzelle zu kalken circa 10 kg pro 100 qm.

        Bei tiefgründigen humusreichen Boden, alte Wiese, Garten:

         Hier kann ein organo /mineralischer Dünger ausgestreut werden.

Der Stickstoffgehalt ist in diesem Dünger teils organischer, teils mineralischer Natur.Hier kann auch ein rein mineralischer Langzeitdünger gebraucht werden. Mineralische Dünger ohne Langzeitwirkung, zB. Blaukorn, müssen in kleineren Gaben circa alle 3 Wochen ausgestreut werden.

Einsäen des Rasensamens.

Ein Rasensamen besteht normalerweise aus verschiedenen Gräsern.

Die Zusammensetzung der verschiedenen Rasengräsersorten ist auf der Verpackung vermerkt und zwar in ihren jeweils botanischen Namen.

Bsp:  Lolium perenne = Englisches Raygras (Deutsches Weidelgras)

         Poa pratensis = Wiesenrispengras usw.

Wenn der Anteil der Grasart „Lolium perenne“ sehr hoch ist, 50% und mehr, handelt es sich normalerweise um einen Sport- und Spielrasen.

Als Reparaturrasen wird meistens ein Rasensamen angeboten, der aus 100 % Lolium perenne, besteht. Der Grund dafür ist, daß dieser Rasen sehr schnell wächst und sich die Lücken schneller schließen.

Achtung! Diese Sorte sollte nicht in größeren Mengen zwischen einer bestehenden Rasenfläche ausgesät werden, da dieser Rasenteil sichtbar bleiben wird.

Jetzt wird der Samen am besten mit einem Streuwagen ausgebracht.

Ideal ist es dabei, die Hälfte des Samens der Länge nach und die andere Hälfte der Breite nach über der Parzelle auszusäen.

Die Dosis beträgt circa 2 bis 3 kg pro 100 qm. Im Herbst sollte die Dosis etwas höher sein.

Der Boden soll vor dem Säen fein krümmelig bearbeitet und trittfest sein, d.h. beim Betreten sollte man nicht mehr als circa 1 cm einsacken, eventuell ist es gut einige Zeit mit dem Säen zu warten, bis der Boden abgesackt ist.

Nach dem Säen wird der Boden eingerecht und fest gewalzt.

Bei kleinen Reparaturen kann die Erde auch mit der Schaufel fest geschlagen werden.

Der Dünger kann vor oder nach dem Einsäen ausgestreut werden. Es ist nicht unbedingt notwendig diesen einzurechen!

Nachdem die Parzelle jetzt festgewalzt ist, empfiehlt es sich, bei trockenem Sommerwetter eine Berieselungsanlage aufzustellen. Bis zum Aufgehen des Samens sollte der Boden unbedingt feucht bleiben. Im zeitigen Frühling oder Herbst ist eine Berieselung selten erforderlich.

Der erste Rasenschnitt sollte nicht zu tief sein um eine Verletzung der jungen Wurzeln zu vermeiden.Es schadet dem jungen Rasen nicht, wenn er bei trockenem Wetter betreten wird.

Unkraut im Rasen.

Nach 1 bis 2 Rasenschnitten bemerken Sie viele fremde Pflanzen in ihrem Rasen, die nicht dahin gehören. Diese fremden Samenkörner befanden sich nicht in ihrem Rasensamen. Wenn jedoch ein Boden bearbeitet wird und gut mit Dünger versorgt wird, ist es normal, daß viele Unkrautsamenkörner, die bis dahin im Boden lagen und „schliefen“, jetzt zum Leben erwachen und wachsen.

Es empfiehlt sich, um den jungen Rasen nicht zu schädigen, ein halbes bis ein Jahr zu warten und dann diese Unkräuter mit einem speziellen Rasenunkraut-vernichtungsmittel abzuspritzen.

Zum Abspritzen des Unkrauts brauchen Sie ein Spritzgerät von 5 bis 20 Liter.

Nähere Informationen finden Sie in der Fachliteratur und im Internet. Der Pflanzendoktor steht Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung und wünscht Ihnen erholsame Gartenarbeit und viel Freude und Erfolg mit Ihren Pflanzen.

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