Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Die Verwaltung der Bauerngemeinden

So leiht die Gemeinde Bollendorf am 22. Juni 1583 hundert Gulden zu zehn Stüber (c. 82 Franken), indem sie dem Gläubiger das Recht gibt, jährlich in ihren Wäldern 24 Korden Holz zu holen und sechs Fuder Kohlen brennen zu lassen. Am 23. Mai 1670 entleiht die Gemeinde Leudelingen vierzehn Reichstaler zu 48 Stüber (c. 45 Franken), für welche der Gläubiger, statt der Zinsen, jährlich sein Brennholz in Totholz und vier Fuder Buchenholz erhalten soll. Die Gemeinde Mensdorf verpflichtet sich am 18. Oktober 1692 für ein Kapital von hundert Reichstalern zu 48 Stübern (c. 393 Franken) jährlich statt der Zinsen 14 Fuder Holz und zwei Sester Erbsen zu geben. Nun ein letztes Beispiel reinen Kornwuchers: am 13. November 1694 leiht die Gemeinde Niederanven 150 der genannten Taler (c. 600 Franken) und verpflichtet sich für die Zinsen jährlich drei Malter Weizen zu liefern. Nun galt aber in diesem Jahre der Sester Weizen 41 Stüber, das Malter von zehn Sestern demnach 410 Stüber = 8,54 Taler; die zwei Malter stellen demnach einen Wert dar von annähernd 17 Talern, was einen Zinsfuss von elf einem Drittel vom Hundert entspricht. In den dar­auf folgenden Jahren kostet der Sester Weizen, 1695 nur 18 Stüber, 1697 nur 20, 1698 wieder 361/2, 1700 nur 17, 1702 songar nur 15, 1706 wieder 44 Stüber; zum Preise von 15 Stübern den Sester berechnet, betrugen die Zinsen 4,16 vom Hundert, zum Preise von 44 Stübern dagegen 12,22 vom Hundert.

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