Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Die Verwaltung der Bauerngemeinden

Das beste Geschäft macht dabei der Mieter, da ihn auf die Weise die Weide für das ganze Jahr und die ganze Herde nur 115 Franken zu stehen kommt, für das einzelne Schaf 0,571/2 Centimes. Am 12. November, wieder desselben Jahres, nehmen sie bei sich, "in fetter und weid" (d. h für Winter und Sommer) 221 Schafe des Peter Leonardy, Pächters auf Gemenerhof, auf; diejenigen, welche sie in ihren Ställen ernähren, erhalten vom Stück einen Schilling (c. 57 Centi­mes) und die Hälfte der Wolle; der Schäfer, der daneben zu seinem Vorteil zwölf Schafe halten kann, erhält von Leonardy zwei Malter Roggen und von der Gemeinde fünf stellt Leonardy fest, dass seine Schafe bei einem oder dem andern nicht ordentlich gefüttert werden, so kann er sie weg­nehmen und bei einem andern unterbringen; er kann ausserdem noch sechzehn Schafe gratis auf die Weide schicken und, wenn er einen Teil der Schafe verkauft, sie durch andere ersetzen. Am 25. Juni 1771 beschliesst die Gemeinde, wieder hundert Reichstaler zu leihen. Am 16. Februar 1773 schuldet sie, trotz allem was sie schon bezahlt hat, für die zur Pfarr­kirche notwendigen Frohndienste, die sie einem Unternehmer für 950 Reichstaler verlassen hat, und für die Kosten der beiden Instanzen zu Luxemburg und zu Mecheln, noch immer 600 Reichstaler; sie beauftragen daher einige ihrer Einsleute, bei der Regierung um die Erlaubnis zu einer Anleihe von 600 Reichstalern einzukommen und um die Erlaubnis, unter sich eine Übereinkunft zu treffen, nach welcher jeder jährlich ein bestimm­tes Quantum Getreide liefern soll, um die Zinsen zu bezahlen und das Kapital abzulegen. Möglicherweise haben sie daraufhin diese 600 Reichs­taler geliehen, denn am ersten April desselben Jahres geben sie wieder dreien aus ihrer Mitte Vollmacht, weil sie jetzt 900 Reichstaler zu vier vom Hundert bekommen können, die sie zur Zahlung ihrer alten Schulden und zum Rückkauf ihrer verpfändeten Gemeindewiesen anwenden wollen, um bei der Regierung die nötige Erlaubnis zu erwirken; sie versprechen als Sicherheit die "hämmelweid" anzuweisen, die jährlich vierzig Reichstaler einbringt, alle ihre Wiesen mit einem Ertrag von zehn Reichstalern und endlich auch vierzehn Malter Roggen jährlich.

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