Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Unsere Familiennamen

, den wir besonders durch die in Gallien in der Kaiserzeit entstandenen Inschriften kennen lernen: der Kelte fügte seinem Namen den des Vaters und des Grossvaters hinzu, die durch besondere Endungen die Abstammung von Vater und Grossvater erkennen liessen. Eigentümlicher Weise ist dieser Gebrauch auch noch im 17. und 18. Jahrhundert in den nördlichen, wallonischen Gebieten des früheren Herzogtums erhalten, wobei allerdings die unterscheidenden Endungen fehlen, zu deren Bildung die Dialekte nicht geeignet waren: ein Jean Jean Pierre ist Sohn eines Jean und Enkel eines Pierre, ein Jean Jean Jean ist Sohn und Enkel eines Jean.Seitdem die Germanen in unser Gebiet vorgedrungen waren, ver­schwanden die Familien-namen: allerdings weiss die Geschichte von ein­zelnen Geschlechtern zu berichten, die Jahrhunderte hindurch nach dem Namen eines ausgezeichneten Ahnherrn bezeichnet wurden; ich erinnere nur an die Merowinger, die Karolinger, aber diese Bezeichnungen sind den Urkunden fremd; in diesen werden die einzelnen Persönlichkeiten immer nur mit einem Namen bezeichnet, höchstens wird ausnahmsweise noch der Name des Vaters und der Mutter hinzugefügt; unser erster Graf heisst kurzweg Sigifridus; um seine erlauchte Abstammung zu betonen, nennt er sich "Sigifridus illustri genere natus". Nur einmal, in dem Bamberger Totenbuch, wird er als "Sigifridus Kunuz" bezeichnet, als der Sohn der Kunigunde.Es sind aber begreiflicherweise nicht mehr die alten lateinischen, keltischen oder gar griechischen Namen der Vorzeit, die nunmehr erschei­nen; es sind vielmehr durchgehends deutsche Namen, allerdings vielfach mit lateinischer Endung, wie sie von dem gelehrten oder gelehrt sein wollenden Urkundenschreiber der deutschen Namensform zugefügt wur­den: aus Alderich wird Aldericus, aus Willibrord Willibrordus, aus Ger­hard Gerardus.

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