Unsere Familiennamen
Bis zum Ende des 11. Jahrhunderts werden Familiennamen, oder etwas ähnliches, bei uns nicht genannt. Die schon erwähnte Stiftungsurkunde von Münster, aus dem Jahre 1083, bietet im Texte keinen Familiennamen; die Bestätigung derselben aus dem Jahre 1123, auf 17 Zeugen elf, aber diese Familiennamen selbst sind erst nachträglich hinzugefügt worden. Im Verlauf des dreizehnten Jahrhunderts aber haben unsere sämtlichen Adeligen einen Familiennamen oder etwas einem Familiennamen ähnliches angenommen, bei den Bürgern tritt er erst vereinzelt auf, der Bauer hat noch keinen. Aber selbst diese sog Familiennamen sind noch keineswegs feststehende und für alle Zeiten unveränderliche Benennungen der einzelnen Familien, sie bezeichnen nocht nicht die Zusammengehörigkeit jener, die einen gemeinsamen Vater, Grossvater oder männlichen Gründer der Familie haben, sondern sie bezeichnen nur die Burg, auf welcher diese sitzt und nach welcher sie sich nennt. Ändert daher der Besitz und mit ihm der Sitz, so ändert auch der Name.