Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Unsere Familiennamen

Einzelne unserer alten Adelsgeschlechter bieten auffällige Beispiele von diesem Wechsel der Namen: einem jüngeren Sohn des Grafen von Chiny wird Mellier als Erbe angewiesen, er und seine Nachkommen nennen sich nun von Mellier, bis sie diese Herrschaft gegen Falkenstein austauschen; von da an nennen sie sich nach diesem Gute. Die ersten bekannten Herren von Berburg nennen sich in ihren Urkunden nur von Berburg; sie stammen indessen von Ouren und das Siegel des ersten dieser Herren trägt nicht nur das Wap­pen, auch den Namen derer von Ouren. Einer dieser Herren von Berburg übergab einem jüngeren Sohn Lellich als eigene Erbschaft; der Sohn nennt sich seit der Zeit nicht mehr von Berburg, sondern von Lellich, und auch seine Nachkommen tragen diesen Namen.Nachgeborene Söhne der Herren von Rodemacher nannten sich nach dem ihnen als Erbteil zuge­wiesenen Gute von Milberg oder Mirabel; spätere Nachkommen dieser Familie, die in den Besitz von Mersch kamen, nannten sich nach dieser Herrschaft. Die Vögte von Luxemburg nannten sich Herren von Zolvern, seitdem die Würde der Vögte verschwunden war; hatten sie sich früher nach ihrer Würde benannt, so trugen sie nunmehr den Namen des Besit­zes; als aber ihre Familie durch die du Chene ersetzt wurde, nannten diese sich ihrerseits von Zolvern. Andere Beispiele derselben Art liessen sich noch manche aufzählen, wie die Geschlechter Vianden-Brandenburg­Stolzemburg,, Meisemburg-Clerf, Bourscheid-Roeser-Weiler zum Thurm, Sassenheim-Ansemburg; doch mögen die eben angeführten genügen, da sie vollauf beweisen, wie sehr selbst die adligen Familiennamen, noch im Verlauf des 13. und des 14. Jahrhunderts, keineswegs so konstant und unveränderlich wie die unsrigen sind.Unsere Bürger tragen Familiennamen vom 13. Jahrhundert an, aber es sind zunächst nur einzelne, die Patrizier, die dem Adel an Reichtum und Ansehen vielfach gleichstehen und zum Teil dem Adel entstammen. Zu ihnen gehören im Verlaufe des 13. und 14. Jahrhunderts die Schöffen der Stadt Luxemburg, die vom Markt, du March, die Bouchard, von Diedenhofen, von dem Thore, von Berrens, von Gasperich, von Syren, von Steinsel, von der Hölle, von Aspelt, vom Neumarkt, von Püttlingen, vom Graben, Madenar, von Boler, von Reutele, Godeman, Husson, Winand, von Mensdorf, Pigeon, Schiffler, Goche, von Remich, von Orval, von Strassen, Von Eidel oder Eidelingen, von Lossingen, Franck von Echternach, von Bettingen, von Kettenhofen oder Cattenom, usw. Und trotzdem haben selbst diese Benennungen noch nicht den vollen Wert unserer heutigen Namen; gar manche Schöffen, von denen wir mit Sicher­heit feststellen können, dass sie dieser oder jener Familie angehören, tra­gen ganz andere Namen, aus welchen wir nie und nimmer ihren Ursprung erkennen könnten, wenn nicht andere Zeugnisse vorlägen.

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