Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Unsere Familiennamen

Sehr viele Bürger werden nur nach ihrem Handwerk bezeichnet, etwa so wie auch heute noch sehr viele in den Städten und auf dem Land, bald mit, bald ohne Familiennamen, durch den Namen des Handwerkes, das sie ausüben, von anderen Personen unterschieden werden. Wir finden so ziemlich dieselben Handwerke erwähnt, die heute ausgeübt werden; daneben freilich auch andere, die heute nicht mehr bestehen und die, wenn auch nicht alle in unserer Gegend, so doch in anderen nur noch als Familienname fortbestehen, als Erinnerung an längst verschwundene Zeiten und Zustände. Ich werde all diese Namen mit den dazu gehörenden Vornamen anführen, in eben der Form, die die Rechnungen bieten, um zu zeigen, einerseits, dass es sich nur um Rufnamen handelt, anderseits wie mannigfaltig die Handwerke waren. Wir finden: Hengin Reyners son der metzeler, Bartelgin der becker, des abt Koch Mathis, Mathis Zimmermann, Endres der vischer, Mathis der schumecher, Dufhorn der leuwer (der Gerber), der leistmecher, Winand der cremer, Heiman Kesseler, Thisgin Linenwevers son, Johannes der schriner, der stromeyer, Johannes der vourster, Heinrich der schroder, meister Johan der vasbender, der neue kellner (das Wort bezeichnet den Rentmeister), Thisgin der seiler, der peltzer, Johan von Vianden der goldschmit, Welter steinmetz, ein schriver, ein seger, ein messerschmit, ein duppener, und aus dem Jahrgang 1390 der Stadtrechnungen, ein leiendecker, ein glesener und ein bartscherer. Auch einige Frauen werden auf dieselbe Weise bezeichnet: Drutgen die under­keufers, Frisant die Kertzeners (die Kertzenmacherin).Aber neben diesen auch heute noch üblichen Bezeichnungen finden wir andere, die heute zum Teil mit dem Handwerk vergessen sind: Johan Kauwertzin (dieser Name bezeichnet die Geldverleiher und Banquiers, die man bei uns ge­wöhnlicher Lombarden nannte), Nickel der budel (der Büttel), Herman der isenmenger (Eisenhändler), Welter der zinnemecher (der Verfertiger der Zinngefässe), Niclaus Duchscherers son (Tuchscherer war derjenige, der von den gewebten Wollstoffen die etwas hervorstehenden Fädchen abschor), ein schulepper (Altflicker), ein sporenmecher und ein swertfeger.

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