Unsere Familiennamen
Häufig sind die von Ortsnamen hergeleiteten Bezeichnungen, bei denen indessen, im Gegensatz zum heutigen Gebrauch, das "ron" oder vielmehr "van" selten fehlt: Thisgin van der Veltz, Diderich van Mechtzieh (Messancy), Clesgin van Diedenhoven. Dazu gehören aber auch diejenigen Bezeichnungen, die einzelne Personen nach ihrem Wohnplatze tragen: Gelman an dem Rech, der Jungfer Tochter auf Rescheid (später Röschet genannt, das Plateau links des Wegs, der zum alten Judenfriedhof führt), der Koch in der Nuwergassen (die jetzige Grossstrasse), Thelgin an dem Steil, der kleine Meister im Breitenweg, Thielgin in dem marte (auf dem Markt), Meister Gelman in Pintloch, Cies son an dem stege der zimmerman (der Sohn von Nikolaus auf dem Steg; wahrscheinlich ist damit der Steg gemeint, der von dem Spital im Grund über die Alzette zur Plettisgasse führte); Johan uf der misten; der Nüsser oder Noesser, der beim Nussbaum. Auch die Bezeichnungen nach der Verwandschaft sind häufig, namentlich diejenigen, in denen die betreffenden Personen Sohn oder Tochter einer anderen genannt werden; etwas seltener sind die Benennung als Eidam oder Nachsatz: so finden wir Hengin Reiners son der metzler, Niclaes Phipelen son der vischer, Peter Altmans son, Hennekin Prosts son, Thilman Mengins eidem; im Jahre 1390, einen Clesgin Bentgins nasetz, das heisst einen Clesgin, der Bentgins Witwe geheiratet hat. Dagegen konstatieren wir, wie wenigstens in einem Falle, schon 1388, das Wort Sohn wegfällt, damit also der übergang vom Vornamen zum Familiennamen vollendet ist. Es handelt sich um einen Geistlichen, Herrn Nicolaus Betzelin; der Vater heisst noch Betzelin von Luxemburg, der Sohn musste sich nach dem herrschenden Sprachgebrauch Niclaus Betzelins Sohn von Luxemburg nennen; er nennt sich indessen kurzweg Niclaus Betzelin.