Arno 12 Jahre

 

Arno Bourggraff

Arno 18 Jahre

Unsere Vornamen

Fremd, das heisst nicht deutsch sind Abel, Abraham, Aegidius, Alexander, Alexis, Alphons, Ambrosius, Andres, Antonius, August, Bal­thasar, Baptist, Bartholomeus, Benediktus, Blasius, Bonifacius, Briccius, Cassius, Cain, Caesarius, Caspar, Castor, Christian, Christoph, Chrysosto­mus, Claudius, Clemens, Cornelius, Crispin, Damian, Dionysius, Deodatus (in der französischen Form Dieudonnd), Dominicus, Eligius, Erasmus, Eustachius, Florian, Fortunat, Georgius, Gallus, Gregor, Hieronymus, Hippolyt, Israel, Jacobus, Jodocus, Joachim, Johannes, Jonas, Joseph, Justus, Laurentius, Lazarus, Leo, Levy, Lucas, Magnus, Marcellus, Magne­ricus, Martin, Markus, Mathias und Matthaeus, Mathurin, Mauritius, Maxi­milian, Medardus, Melchior, Michel, Nero, Nikolaus, Noe, Noel (aus Nata­lis), Octav, Paschasius (Paquet) Paulus, Petrus, Philipp, Pontius (Poncelet, Poinsignon), Quintus, Quirin, Rachel, Raphael, Remigius, Salomon, Sam­son, Samuel, Saul, Sebastian, Servatius, Severin, Simon, Stephan, Thomas, Tobias, Urban, Valentin, Valerius, Victor, Vinanz, Zacharias und Toussaint.Den 29 weiblichen Vornamen stehen daher 178 männliche gegen­über; das kommt zum grossen Teil wohl daher, dass die meisten unserer Pfarrkirchen und Kapellen männliche Heilige als Patrone haben und dass eben die Namen dieser Patrone vielfach bevorzugt werden.Gar manche dieser Vornamen sind heute, wenigstens bei uns nicht mehr gebräuchlich; wenn im 16. und 17. Jahrhundert, unter dem Einfluss des Protestantismus, biblische Namen wie Abel, Abraham, David, Samuel, häufig auftreten, heute bestehen sie nicht mehr; auch Namen wie Sonntag oder Dimanche, Übersetzung des lateinischen Dominicus, Magnericus, das ich noch 1718 als Taufnamen in der Form Mangrich finde, Toussaint, latinisiert Tossanus, Poncin oder Poncelet, Weihnacht kommen als Tauf­namen heute nicht mehr vor und zum Teil schon seit sehr langer Zeit.Manche sind bei der Bildung der Familiennamen unverändert geblie­ben, bei den meisten ist dies nicht der Fall; sehr häufig werden sie in bald verkürzter, bald verlängerter Form als Verkleinerungs- und als Kose­namen angewendet, und, wie es in unserem von jeher zweisprachigen Lande nicht anders sein konnte, bald in der Form der deutschen oder französischen Schriftsprache, bald in jener der Volkssprache.

Neben Wil­helm finden wir Guillaume, aber auch Willem und Guill; neben Georg und Georges Joerg, Gerich und das wallonische Joris; neben Ludwig und Louis Ludig, Lutgen und Lutz. Ist der Name lang, so wird er nur selten voll beibehalten; das Volk liebt die langen Vornamen nicht, es kürzt sie vielmehr ab, wenn es nur möglich ist. Heisst das Mädchen Katharina, Margareta, so wird man nur in den wenigsten Fällen im Volksmunde den vollen Namen hören, viel öfter dagegen Cathrin, Ketti, Gret oder, sogar mit Hinzufügung einer neuen Silbe, Gretchen, Gredele. Es ist ganz natür­lich, dass dies auch bei der Bildung der Familiennamen hervortritt. Äusserst wird die erste Silbe des Namens weggelassen: aus Nikolaus ent­steht Klaus, Klos, aus Agnes Nese, aus Angela oder Angelika Gehle, aus Ambrosius Bros, lateinisch Brosius, aus Anton Tinnes, aus Eustach — Staas, aus Andreas — Drees, aus Cornelius — Nilles, aus Jacobus — Kappes. Stärker ist der Wegfall in Sander und Zander, gebildet aus Alexander. Wie verschiedenartig die Veränderung sein kann, zeigt namentlich der Name August oder Augustin; wohl haben wir diese beiden Formen auch als Familiennamen unversehrt erhalten, aber daneben erscheint das eng zu­sammengezogene Augst, sogar Ast, und endlich, ein seltenes Beispiel, der eigentliche Wortstamm verschwindet fast ganz, es bleiben nur die beiden letzten Konsonanten, st, mit ihnen die Endung in, sie bilden den Familien­namen Steines.Bleibt in den angegebenen Fällen der Name unversehrt, wie ihn die Schrift- oder die Volkssprache kannte, so werden auch in sehr vielen Fäl­len die Genetivendungen hinzugefügt, bald en, dort wo aus sprachlichen Gründen eine andere Endung unangebracht wäre, wie in Frantzen, Gillen, Clasen, Nesen, Gloden, bald s, es, z oder tz, wie in Adams, Adames, Gil­bertz, Schütz, sei es dass damit die betreffenden Personen als Sohn eines Franz oder Adam bezeichnet werden, oder als zum Franzen- oder Adams­haus gehörig.In einzelnen Fällen wird dem so gebildeten Namen noch eine wei­tere Silbe hinzugefügt, die sonst nur zu ursprünglichen Ortsnamen gehört, die Silbe er; so entsteht aus Clos Closen, aus diesem wieder der Closener, de Closener, der aus Closenhaus.

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